Eine Katze alleine halten

Eine Katze alleine halten

Wenn man sich eine Katze als Gefährten holen möchte, stellt sich zuerst die Frage, ob man sich eine oder doch gleich zwei Katzen holen sollte. Eine Katze alleine halten bedeutet, sich sehr intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es gibt viele Argumente die für und auch gegen eine Einzelhaltung sprechen. Natürlich ist es auch möglich sich einen Artgenossen für eine bereits vorhandene Katze zu holen. Selbstverständlich kann man auch eine Freundschaft zwischen verschiedenen Tierarten aufbauen. Wenn man an Hunde denkt, kommt einem sofort der Rudelgedanke. Bei Katzen geht man allerdings automatisch davon aus, dass es sich bei dieser Art um Einzelgänger handelt. So kommen einem direkt Bilder von Tigern, die alleine jagen oder erbitterten Revierkämpfen in den Sinn. Daher denken viele, dass man eine Katze alleine halten sollte. Es ist zutreffend, dass viele Wildkatzenarten wie der Serval oder auch der Ozelot reine Einzelgänger sind. Auch die Vorfahrin unserer Samtpfoten, die afrikanische Wild- oder Falbkatze, ist zumeist alleine unterwegs. Die domestizierten Katzen haben viel, aber nicht alles, von ihren Vorfahren geerbt.Dass Katzen die Beutejagt normalerweise alleine ausleben, heißt nicht, dass sie reine Einzelgänger sind. So putzen sich Katzen beispielsweise gegenseitig, kuscheln oder spielen miteinander. Sie leisten sich auch Gesellschaft, wenn ihre Besitzer nicht zu Hause sind.

Auch Katzen haben Präferenzen

Menschen individuelle Unterschiede bezogen auf
das soziale Verhalten und die Bedürfnisse. Daraus entstand die Definition “fakultativ sozial”.
Dies bedeutet, dass Katze gut mit Artgenossen zusammen leben können, es aber nicht
zwangsläufig müssen. Wichtig hierbei ist vor allem, ob es sich um eine Wohnungskatze oder
um einen Freigänger handelt. Freigänger haben die Möglickeit sich soziale Kontakte selbst zu suchen. In diesem Fall stellt eine Einzelhaltung kein Problem dar, da durch den Freigang zusätzlich für die nötige Beschäftigung gesorgt ist. Freigänger kann man also durchaus alleine halten.
 Zieht eine Katze gerade frisch in das neue Zuhause ein, sollte sie ca. 4-6 Wochen zur Gewöhnung im Haus bleiben. Anschliessend kann man sie langsam an den Freigang gewöhnen. In dieser Eingewöhnungsphase wäre sie somit ohne eine Zweitkatze auch eine Einzelkatze. Jedoch ist dieser Zustand nur vorrübergehend. Das Gleiche gilt auch, wenn die Freigängerkatze einmal krank wird und für einen bestimmten Zeitraum nicht nach draussen darf.

Die richtige Vergesellschaftung spielt eine wichtige Rolle

Es ist aber nich immer so unproblematisch, wenn eine Katze für einen bestimmten Zeitabschnitt alleine, ohne Artgenossen, lebt. Eine Einzelhaltung in jungen Jahren kann allerdings zu einer fehlerhafter Entwicklung und seelischer Verkümmerung führen.So kann eine spätere Zusammenführung oder ein plötzlicher Kontakt zu anderen Katzen für Tiere aus einer Einzelhaltung enormen Stress und eine Überforderung bedeuten.

Durch den fehlenden Kontakt zu Artgenossen können sich beispielsweise Verhaltensstörungen entwickeln. Diese reichen von Aggressivität über Angst bis hin zu seelischer Verkümmerung.

So ist beispielsweise eine typische Folge der Einzelhaltung von Katzen eine extreme Anhänglichkeit dem Menschen gegenüber. Die Katze sucht sich gewissermaßen einen Ersatz für den fehlenden Artgenossen. Allerdings kann ein Mensch diesem Anspruch normalerweise nicht gerecht warden. Schon alleine weil ein Mensch nicht so viel Zeit aufbringen kann, wie eine zweite Katze, die fast immer für ein Spiel oder eine Rauferei zur Verfügung steht. Schnell stellt sich bei der Einzelkatze Unterforderung ein.

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Vergesellschaftung von Kätzchen

Wenn die Katzenkinder im Alter von acht bis zwölf Wochen ihre Mutter verlassen, ist dieSozialisation längst noch nicht abgeschlossen. Die kleinen Kätzchen brauchen daher den Kontakt zu gleichaltrigen Katzen, mit denen sie spielen, raufen und kuscheln können.Die Kätzchen lernen dabei viele wichtige Verhaltensweisen, um sich gesund zu entwickeln.

Manche Katzen werden durch eine Einzelhaltung regelrecht depressiv. Sie hören auf zu spielen, bewegen sich weniger und schlafen vermehrt. So kann die verminderte Aktivität über längeren Zeitraum auch zu Übergewicht und anderen Problemen führen.

Es gibt allerdings durchaus Katzen, die reine Einzelkatzen sind. Beispielsweise wenn eine Katze schon als kleines Kätzchen nicht ausreichend sozialisiert wurden, weil es zu früh vom Wurf getrennt wurde. Auch bei einer älteren Katze die schon lange alleine lebt, ist eine Vergesellschaftung eher riskant und sehr wahrscheinlich mit Problemen behaftet. Diese Individuen sind alleine, ohne Artgenossen, zufriedener und sollten dann tatsächlich besser einzeln gehalten werden. Eine Zusammenführung kann grossen Stress und dauerhafte Probleme mit sich bringen, sodass die bereits vorhandene Katze nur noch leidet und sich zurück zieht.

Das richtige Katzenpärchen wählen

Falls Sie sich gleich zwei Katzen anschaffen möchten, ist entweder ein geschlechtlich gemischtes Paar oder ein Geschwisterpaar zu empfehlen. Ein gemischtes Paar ist emfephlens wert, wenn  Sie die Katzen nicht vom gleichen Züchter oder Ort bekommen oder Sie sich die zweite Katze erst zu einem späteren Zeitpunkt zulegen wollen. Entscheiden Sie sich von Anfang an für zwei Katzen, können Sie beim Zücter oder der abgabestelle direkt ein funktionierendes Geschwisterpaar wählen. Bei Geschwisterpaaren ist es nicht entscheidend, ob es sich um ein gleichgeschlechtliches- oder gemischtgeschlechtliches Paar handelt. Diese Katzen sind zusammen aufgewachsen und kennen sich somit bereits und es kommt daher normalerweise zu keinen Komplikationen.

Was es zu beachten gibt, wenn eine neue Katze einzieht

ollten in Ihrem Haushalt noch weiter Tiere leben (wie Hunde oder Katzen), ist es besonders wichtig, die Tiere möglichst stressfrei miteinander bekannt zu machen. Wenn Sie Ihre neue Katze mit nach Hause nehmen können, sollten Sie sie unbedingt in einen separaten Raum bringen. Dort sollte die Katze erst ein mal für ein paar Tage bleiben. Geben Sie Ihren anderen Tieren die Transportbox der neuen Katze, damit sie sie beschnuppern und sich mit dem Geruch des Neuankömmlings schon einmal vertraut machen können.

Nach ein bis zwei Tagen sollten Sie die Räume der Tiere für ein bis zwei Stunden tauschen. So kann die neue Katze sich auch mit dem restlichen Teil der Wohnung vertraut machen und ihren Geruch auch dort verteilen. Ihre anderen Tiere können noch einmal ausgiebig den Geruch des vermeindlichen Eindringlings aufnehmen. Außerdem geben sie auch ihren Geruch in den Raum ab, in dem der Neuankömmling noch ein paar weitere Tage bleiben wird. Wiederholen Sie diese Prozedur zwei bis drei Tage lang. Anschließend sollten Sie die Tür zu dem Raum der neuen Katze für einige Zeit geöffnet lassen. Lassen Sie die Tür soweit offen, dass der neue Mitbewohner heraus kann, Ihre anderen Tiere aber nicht hinein. Haben Sie eine weitere Katze in Ihrem Haushalt, öffnen Sie die Tür nur so weit, dass Die Katzen sich sehen und beschnuppern können, es ihnen aber nicht möglich ist, sich anzugreifen. So können die Tiere schon einmal direkten Kontakt suchen. Lassen Sie die Tiere aber nie unbeaufsichtigt. Sollte dieses Unterfangen ohne Komplikationen ablaufen, können Sie die Tür in den nächsten zwei Tagen immer länger auflassen, bis Sie schließlich sicher sein können, dass die Tiere sich vertragen. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Katze nun vollständig auch in den restlichen Teil der Wohnung ziehen kann.

 

Katzen und kleine Tiere

Leben in Ihrem Haushalt jedoch Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen, wird es leichter sein, die Katze an diese Mitbewohner zu gewöhnen. Nehmen Sie Ihre Katze am besten auf dem Schoß und setzen sich mit ihr vor den Käfig der Tiere. Reden Sie beruhigend auf die Katze ein. Nach zehn Minuten sollten Sie diese Prozedur beenden und am nächsten Tag fortsetzen. Zeigt die Katze nach ein paar Tagen keine Anzeichen von Angst oder Aggression, können Sie nun eines Ihrer anderen Tiere auf den Schoß nehmen und die Katze zuschauen lassen, wie Sie die Tiere streicheln. Auch hier sollte der erste Kontakt nicht länger als zehn Minuten dauern. Streicheln Sie nun abwechselnd das Kleintier und Ihre Katze. Auf diese Weise erzeugen Sie einen Gruppengeruch, der der Katze signalisiert, dass es sich bei dem anderen Haustier nicht um ein Beutetier handelt, sondern um ein Mitglied seiner neuen Lebensgemeinschaft.

Falls Sie überlegen Ihrer neuen Katze nach einiger Zeit einen Spielgefährten zu besorgen, verfahren Sie wie bereits oben erwähnt wurde auf die gleiche Weise wie bei bereits vorhandenen Tieren. Bei älteren Katzen oder Katzen die schlecht sozialisiert wurden oder Verhaltensprobleme haben, sollten sie eher Abstand von diesem gedanken nehmen. Dies geschieht zum Wohl beider Tier, aber vorallem, dem seelischen Wohl der bereits vorhandenen Katze.

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