Katze frisst wenig – was tun?
Wenn die Katze nicht mehr frisst, oder einen verminderten Apettit aufweist, ist dies meist ein Zeichen für ein schwerwiegendes Problem. Katzen zeigen Schmerzen oder körperliche Probleme erst dann, wenn es der Katze nicht mehr möglich ist, diese Anzeichen zu verbergen. Für ein wildlebendes Tier wäre es unter Umständen gefährlich, Kranheitsanzeichen zu zeigen. Diese Kranheitsanzeichen würden eine Schwäche darstellen und eventuell Feinde aufmerksam machen.
Es gibt viele Gründe, warum die Katze nicht mehr wie gewohnt frisst, oder das Fressverhalten komplett einstellt.
Grundsätzlich läuft die Nahrungsaufnahme bei Katzen über den Geruchssinn ab. Hat die Katze ein schlechteres Riechvermögen, kann es sein, dass sie nicht mehr wie gewohnt oder frisst. Dies ist gerade bei älteren Tieren der Fall. Bei einer ältere Katze, die das Nassfutter nicht mehr so gut annimmt wie früher, können Sie das Futter leicht erwärmen. Dies ermöglicht der Katze den Geruch des Futters besser wahrzunehmen.
Bei alternden Katzen kann es sein, dass die Geschmacks- und Geruchswahrnehmung nachlässt. Auch dies kann zu Appetitlosigkeit führen, da der Fressinstinkt bei Katzen durch Geruchssignale stimuliert wird. Insoweit die Katze Nassfutter frisst, kann man dessen Geruch wie bereits erwähnt, durch Erwärmen verstärken. Natürlich darf das Futter auf keinen Fall zu heiß sein. Dies könnte sogar zu Verbrennungen des Mundraumes führen. Eine Temperatur von 25- 35 °C kann jedoch nicht schaden. Im Gegenteil, es fördert den Eigengeruch des Futters. Bei angenommener Appetitlosigkeit kann man also auch erst einmal das Futter erwärmen und überprüfen, ob sich die Nahrungsaufnahme wieder normalisiert.
Wenn auch die Lieblingsspeise nicht angenommen wird
Jede Katze hat eine Lieblingsspeise. Dies kann z.B. Kuhmilch oder spezielle Katzenmilch sein. Viele Menschen sind der Ansicht, dass man Katzen keine Kuhmilch geben sollte, da Katzen die Milch nicht vertragen können. Wenn man jedoch der Katze von klein auf reglmäßig etwas Milch vorsetzt, stellt der Verzehr auch im späteren Leben kein Problem dar. Ebenfalls kann man Joghurt, oder aber auch die beliebten Belohnungshäppchen, die man im Tierhandel kaufen kann, anbieten.
Veträglichkeit von Milchprodukten
Es ist aber besonders darauf hinzuweisen, dass Katzen den in der Kuhmilch enthaltenen Milchzucker, die sogenannte
Laktose nicht vertragen. Dies kann man mit der menschlichen Laktoseintoleranz vergleichen. So kann der Konsum von Milch oder allgemein Milchprodukten Verdauungsbeschwerden verursachen. Diese können Übelkeit,
Durchfall und Erbrechen verursachen. Die Symptome können einzeln oder auch in Kombination auftreten. Grundsätzlich kann man sagen, dass jede Spezies eine für Sie passenden Muttermilch hat. In dieser Muttermilch befinden sich die artspezifischen Nährstoffe, die für eine optimale Entwicklung benötigt werden.
Um diese Nährstoffe verstoffwechseln zu können, wird im säugenden Alter ein spezielles Enzym, die Laktase, gebildet. Mit diesem Enzym wird die Laktose aufgespalten und kann dem Organismus auf diese Weise zugeführt werden. Wenn das Alter der Abstillung erreicht wird, wird auch die Produktion des Laktase-Enzymes heruntergefahren, da normalerweise keine Spezies, ausser dem Menschen, Milch in einem späateren Lebensstadium konsumiert. Da die Milch im Erwachsenenstadium nicht mehr benötigt oder kunsumiert wird, ist auch die Produktion der Laktase nicht mehr notwendig. Würde man seinem Kätzchen konstant Milch zuführen, so kann es sein, dass in dem Organismus der Katze weiterhin das Laktase-Enzym produziert wird, und sie somit keine Problem nach dem Konsum von Milch oder Milchprodukten aufweist.
Katze zeigt weniger oder keinen Appetit
Besteht der Verdacht, dass die Katze nicht mehr die übliche Menge Nahrung zu sich nimmt, so sollte man zuerst testen, ob sie in der gleichen euphorischen Weise auf ihre Lieblingsspeise reagiert wie man es von ihr kennt. Falls dies der Fall ist, kann man davon ausgehen, dass kein krankhafter Appetitverlust vorliegt. Es kann durchaus vorkommen, dass eine Katze ab und an weniger frisst. Vorallem wenn sie dauerhaft das gleiche Futter bekommt. Daher sollte man die Katze abwechslungreich ernähren. Natürlich sollte man nicht willkürlich bei jeder Mahlzeit das Futter wechseln. Allerdings sollte die Katze an verschiedene Futtersorten gewöhnt sein. Gerade bei Freigängern kann es durchaus vorkommen, dass die Katze auf einem Streifzug etwas erbeutet oder gejagt hat und sie daher einfach nur satt ist. Die Katze frisst wenig bzw. weniger wie gewohnt, da sie bereits die notwendige Futtermenge erbeutet hat.
Wenn hingegen selbst die Lieblingsspeise keine Freude hervorruft, oder eventuell sogar verschmäht wird, ist ein Tierarztbesuch angeraten. Appetitverlust kann ein Anzeichen für
verschiedene Krankheiten oder Probleme sind. Die kann beispielsweise eine Vergiftung sein. In jedem Fall sollte man dieses Anzeichen sehr ernst nehmen und keine Zeit verstreichen lassen.
Die Katze frisst wenig, aufgrund einer Vergiftung oder Krankheit
Fehlender Appetit muss einerseits nicht immer auf eine Erkrankung hinweisen. Es kann z.B. sein, dass eine Katze zu viele Belohnungshäppchen zwischendurch erhält, so dass sie zu regulären Mahlzeiten verringerten Appetit zeigt. Andererseits können auch sehr ernste Probleme, wie z.B. oben bereits erwähnt, die bei Katzen häufig vorkommende Vergiftung, mit Appetitlosigkeit einhergehen. Wenn also eindeutig erkannt wird, dass eine Veränderung inder Nahrungsaufnahme vorliegt, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Die in manchen Ratgebern empfohlene Abwartezeit von zwei Tagen birgt erhebliche Risiken. Falls ein ernsthaftes Problem vorliegt, ist eine Sofortbehandlung durch den Tierarzt nicht gegeben. Es ist besser, man geht einmal zu viel zum Tierarzt, als dass man ein ernstes Problem nicht rechtzeitig behandelt. Die Katze kann Folgeschäden davontragen oder gar sterben.
Das Verhalten der Katze beobachten
Um eine mögliche Krankheit oder ein Problem rechtzeitig zu erkennen, ist es sehr wichtig, das Verhalten seiner Katze gut zu kennen und ständig zu beobachten. Selbst die kleinste Veränderung im Verhalten könnte ein möglicher Indikator für eine Krankheit sein. Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hin deuten, dass mit dem Tier etwas nicht stimmt. Z.B. wie bereits erwähnt, verringerter oder fehlender Appetit, Mattheit und vermehrtes Schlafen, Erbrechen oder veränderter Stuhl (Durchfall). Auch am Fell und der Haut lässt sich erkennen, ob die Katze unter einem Problem leidet. Natürlich gibt es noch weitere Auffäligkeiten wie Fieber oder Apathie. Sollten die Anzeichen wie Durchfall oder vermehhrtes Schlafen länger als zwei bis drei Tage anhalten, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Bei akutem Durchfall sollten Sie spätestens am nächsten Tag zu einem Tierarzt gehen. Die Katze verliert viel Wasser und es kann zu Austrocknungsproblemen kommen.
Hat die Katze jedoch Fieber oder erbricht sich häufig oder ist apatisch, sollten sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Es handelt sichum sehr ernste Anzeichen, die beispielsweise auf eine Vergiftung hinweisen können.
Hauskatzen haben durch ihre Gewöhnung an den Menschen und das Leben in einem nicht-natürlichen Umfeld oft die Fähigkeit verloren, für sie giftige Stoffe durch ihren Geruchssinn zu identifizieren. So riecht beispielsweise nicht jedes Putzmittlel zwangläufig unangenehm. Für viele Katzen ist der Geruch ansprechend oder interessant. Auf diesen natürlichen Schutzmechanismus, der Straßenkatzen z.B. davor bewahrt, beim Durchwühlen von Mülltonnen giftige Stoffe wie Kaffeereste, Schokolade oder Avocados zu fressen, kann man sich bei domestizierten Katzen oder allgemein reinen Wohnungskatzen leider nicht verlassen.
Viele Vegiftung können vermieden werden
Die Gefahren einer Vergiftung werden im Haushalt noch gesteigert. Katzen neigen dazu, Substanzen, die sich an ihren Pfoten befinden, abzulecken. Wenn nun eine Katze beispielsweise über einen frisch mit Reinigungsmittel behandelten Fliesenboden geht und anschließend ihre Pfoten reinigt, besteht akute Vergiftungsgefahr. Das gleiche Problem besteht natürlich auch, wenn sich unsere Katze auf diesem Fußboden niederlässt und auf diese Weise toxische Rückstände des Reinigungsmittels auf die Haut oder das Fell gelangen. Auch diese Rückstände werden früher oder später von der Katze abgeleckt. Das Gift gelangt auf diese Weise in den Körper.
Vergiftungen sind leider eine der häufigsten Todesursachen von Hauskatzen, und viele Katzenleben hätten gerettet werden können. Hätte der Katzenhalter zum einen sämtliche gefähliche Substanzen und auch Pflanzen außer Reichweite der Katze gebracht. Zum anderen hätte er seinem Stubentieger die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Somit hätte er die entsprechenden Symptome rechtzeitig erkannt.
Anzeichen einer möglichen Vegiftung
Weil Katzen aufgrund ihrer Psychologie im allgemeinen jedoch dazu neigen, sich Krankheiten, Beschwerden und Unwohlsein nicht anmerken zu lassen, muss der Katzenhalterdas Verhalten der Katze sehr genau beobachten, um auch kleinere Veränderungen zu registrieren. Zeichen für das Vorliegen einer Vergiftung sind beispielsweise:
1.Appetitlosigkeit, insbesondere bei Katzen, die normalerweise mit einem gesunden Fresstrieb ausgestattet sind.
2.Apathisches Verhalten, vorallem Teilnahmslosigkeit bei Aktivitäten und Spielen, denen die Katze sonst mit Freude nachgeht.
3.Atemprobleme, Speicheln, Würgen und Erbrechen.
Der Gang zum Tierarzt
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze an einer Vergiftung leidet, müssen Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen, der die entsprechenden Notmaßnahmen einleiten wird.Vergiftungen sind eine der häufigsten Todesursachen für Katzen und dürfen keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Oft kommt es auf Stunden oder sogar Minuten an, obdas Tier noch gerettet werden kann, weshalb keine Zeit verloren werden darf, wenn die Katze Symptome einer Vergiftung zeigt. Jedoch ist eine Vorbeugung von Vergiftungen immer die erste Wahl.
Es gibt aber auch einen weitaus harmloseren Grund dafür, warum die Katze ihr Fressverhalten ändert. Es könnte sein, dass die Katze Probleme mit den Zähnen oder dem Zahnfleisch hat, und dies entweder zu einer erschwerten Futteraufnahmen führen kann, oder starke Schmerzen vorliegen, so dass die Katze nicht mehr fressen kann oder will. Die Katze frisst wenig oder nicht mehr, weil sie permanent unter Schmerzen leidet.
Desweiteren kann auch eine Halsentzündung vorliegen, oder auch eine Verätzung, die wiederum durch giftige oder schädliche Substanzen hervorgerufen warden kann. In jedem Fall ist der Gang zum Tierarzt unerlässtlich, sodass es der Katze bald besser geht und sie wie gewohnt die Futteraufnahmen ausüben kann.